poster: universal-alfabet von herbert bayer

"versuch einer neuen schrift" heißt der text von herbert bayer 1926 im bauhaus-heft der zeitschrift offset. illustriert wird der artikel auf seite 399 mit seinem entwurf für ein neues "alfabet".

"so wie moderne maschinen, architektur und kino ausdruck unserer modernen zeit sind, muß es auch die schrift sein", fordert bayer. rigorose kleinschreibung, einfachheit, einheit in der konstruktion, komposition in den primären formen von quadrat und kreis - das sind seine forderungen. diese vorgaben prägen viele bauhaus-entwürfe um das jahr 1926.

auf dem veröffentlichten blatt werden zwei zeichen, das g und das k, als noch unfertig beschrieben. bayer macht damit das entwerfen als prozeß sichtbar.

der entwurf von herbert bayer ist eine idealisierung der einfachen konstruktion und universellen anwendung. dabei wurde die lesbarkeit allerdings vernachlässigt, die schrift eignet sich eher für logos und einzelne wörter, jeodch nicht für längere texte.

die universal-schrift wird von herbert bayer in den 1960er jahren für das von ihm entworfene logo des bauhaus-archiv berlin verwendet, wie es parallel der bauhaus-shop übernommen hat. dabei sind "a" und "r" noch einmal vereinfacht, die zeichen h, u und s sind jedoch aus der damals polulären schrift helvetica übernommen. für eine harmonischere form und bessere lesbarkeit des schriftzugs sind die inneren winkel von a und v mit einzügen versehen.